Die Funktion der statisch integrierten Abschätzung – SIA (nach Wessolly)


Die SIA-Methode berücksichtigt als Analysemethode des Praktikers alle drei Elemente der Statik. Mit ihr gelingt bei allen freistehenden Bäumen eine brauchbare Abschätzung des statischen Zustandes, gleichgültig, ob unbeschnitten, beschnitten oder freigestellt. 

Die Beurteilung der Grundsicherheit ist ein Vergleich der Stärke der Last, die auf die Krone wirken kann, mit der Stärke der lastabtragenden Teile, dem Stamm und dem Wurzelanlauf. Wenn die Grundsicherheit als Einheit gesehen wird, muss man berücksichtigen, dass es Unterschiede gibt in: 

Schwankungsbreite von Last = Belastungen der Krone, 
Form = Kronen-, Stammform, -dicke und 
Material = Eigenschaften der verschiedenen Hölzer 


Die SIA-Methode vergleicht Kronengröße und -form mit der Stammdicke über eine spezielle Kurve. Dabei werden der cw-Wert, der Winddruck und Materialeigenschaften des grünen Holzes unter Kurzzeitbelastungen (vergleichbar der Belastung bei einem Orkan) berücksichtigt. 

Die Belastung durch einen Sturm ist beim Baum abhängig von seiner Größe, seiner Kronenform und der eventuellen Winddurchlässigkeit. Die SIA-Methode geht von einer Sturmbelastung bei Windstärke 12 aus. Es hat sich gezeigt daß mit vier Grundformen der Krone hinreichend genau gearbeitet werden kann. 

Kronenformen:
schlanke Walze auf Stütze,
Kugel auf Stütze,
Ellipsoid auf Stütze,
Herzform 

Baumarten können in Gruppen zusammengefasst werden, da sich die Festigkeitsunterschiede des Holzes und der Windwiderstandsbeiwert ausgleichen. 

Der Baumstandort wurde nach den Gleichungen von Davenport für die Bodengrenzschicht des natürlichen Windes berücksichtigt. In die Berechnungen geht ein, ob der Baum auf freiem Feld, im Dorf oder in einer Stadt steht. Es ist klar, daß der freistehende Baum auf dem Feld einen größeren Stammdurchmesser benötigt, als der in der Stadt geschützt stehende. Wegen der höheren Böigkeit in der Stadt ist dieser Unterschied jedoch weniger gravierend als erwartet. Die Lastanalyse folgt den Regeln der DIN 1055, Teil 5 (speziell angepaßt für Bäume). 

Die Druckfestigkeiten der einzelnen Hölzer wird nach dem dem Stuttgarter Festigkeitskatalog klassifiziert. Weitere Grundlage der SIA-Methode sind die unterschiedliche Winddurchlässigkeiten der Kronen (im noch belaubten Zustand).

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